Sieht aus wie eine Platine, ist so groß wie ein Smartphone und trainiert den ganzen Körper: Der Isokinator verspricht tolle Trainingserfolg bei wenig Zeit- und noch weniger Platzaufwand. Mit zäh-elastischem Widerstand soll das Gerät alle Trainingseinheiten ersetzen können.
Wenig bis keine Ausrüstung, aber maximaler Trainingserfolg
Schlingentrainer, Eigengewichtsübungen und jetzt der Isokinator: Der Trend geht im Kraftsport weg von großen, platzintensiven Maschinen und hin zu möglichst einfachen und trotzdem effektiven Übungen. Der Schlingentrainer arbeitet genauso wie die schon seit Jahrhunderten praktizierten Calisthenics mit dem eigenen Körpergewicht und der Schwerkraft. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit: Wenn kein Gewicht bewegt, sondern gegen einen Widerstand antrainiert wird, generiert das auch einen Kraftzuwachs.
Was erst einmal abstrakt klingt, ist im Grunde genommen ganz einfach: Wenn Sie einen schweren Schrank immer wieder durch die Wohnung schieben, bauen Sie Kraft und Muskelmasse auf. Drücken Sie mit der gleichen Bewegung gegen die massive Außenwand, bauen Sie genauso Kraft und Muskelmasse auf. Nur werden Sie wenig motiviert sein, denn die Außenwand bewegt sich im Normalfall nicht – der Schrank schon, wenn Sie stark genug sind.
Genau damit arbeitet der Isokinator. Das kleine Gerät zeigt keinen Trainignserfolg in dem Sinn, dass sich etwas bewegt, verschiebt oder verformt. Stattdessen bauen Sie mit einem Gerät von kaum nennenswerter Größe eine enorme Muskulatur auf. Sie benötigen nicht einmal viel Zeit dafür – das Training ist einfach effektiv.
Isometrisches Training
Der Isokinator trägt seinen seltsamen Namen, weil mit dem handlichen Gerät isometrisches Training möglich ist. Entwickelt wurde das Gerät, um einen Widerstand zu erzeugen, gegen den die Muskulatur arbeiten kann. Nur so bauen Sie auf Dauer Muskulatur auf: Sie müssen sich an einem ausreichend starken Widerstand abarbeiten. Alles andere steigert die Kraftausdauer, baut aber keine Muskulatur auf. Arbeiten Sie mit submaximaler oder maximaler Kraft gegen einen unbeweglichen Widerstand an, nennen wir das isometrisches Training.
Genau dafür wurde der Isokinator entwickelt. Das Gerät besteht aus einem Stück Edelstahl, an dem links und rechts je zwei Schlaufen herabhängen. In der Mitte befindet sich das Metallstück, das mit einer Skala bedruckt ist und komplett elektronikfrei gefertigt wird. Die Skala zeigt die Position des Reglers an, der zwischen den rechts und links angebrachten Stäben sitzt. Hier wird der Widerstand eingestellt, gegen den Sie arbeiten. Sie trainieren, indem Sie die Schlaufen an dem Metallstück auseinander ziehen. Zwei kleine Kugeln zeigen an, ob Sie den eingestellten Zielwiderstand erreicht haben.
Anleitung liegt bei
Der Isokinator wird inklusive einer Trainingsanleitung geliefert. Enthalten sind in der knappen Broschüre sieben Grundübungen und deren Alternativen. Die Übungen zielen auf unterschiedliche Muskelpartien ab, das Training ist also vielseitig. Die Broschüre erklärt auch, wie ein längerfristiges Training sinnvollerweise aufgebaut werden sollte. Vor dem ersten Training muss über Ausprobieren der aktuelle Trainingsstand ermittelt werden. Das bedeutet: Sie probieren einfach auf, bei welchem Widerstand Sie 10 Wiederholungen noch knapp schaffen. Das Ziel: Sie finden die Einstellung, bei der Sie 10 Wiederholungen schaffen, und zwar in drei Sätzen. Das probieren Sie für jede der angegebenen Übungen aus.
Zur Ausführung ist eigentlich keine Erklärung nötig: Sie ziehen an den Bändern wie beschrieben. Die Kugeln müssen in die angegebene Position rutschen und dort bleiben (antippen reicht nicht). Loslassen, noch einmal ziehen – und so weiter. Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern stupide Wiederholung.
Einfaches Prinzip – ein Spanngurt tut es auch
Der Isokinator kostet dreistellige Beträge, abhängig vom Hersteller des Geräts. Da ist die Frage berechtigt, ob man mit einem alten Spanngurt, einem Stück Gartenschlauch oder einem simplen Seil nicht die gleichen Trainingseffekte erzielen kann. Das können Sie in der Tat. Ihrer Muskulatur ist es erst einmal egal, ob Sie sich am kostenintensiven Isokinator abarbeiten oder an einem zusammengerollten Küchenhandtuch. Wer nur gelegentlich trainiert, kann sich das Geld für den Isokinator sparen. Denn die Übungen sind inzwischen auch im Internet abrufbar.
Allerdings hat der Isokinator auch einen Vorteil: Die Skala und die feinfühlige Einstellung auf den Widerstand erlauben, mit exakt 70 Prozent der Maximalkraft zu trainieren. Das ist kontrollierbar. Und das Training kann über ein Verstellen des Widerstands auch gut gesteuert werden. Protokollierbare Steigerungen sind mit dem Isokinator also eine Leichtigkeit. Die Position der integrierten Kugeln zeigt außerdem ganz genau an, wenn die exakt eingestellte Zugkraft erreicht ist. Wer diese Kraft Jett hält, kann das Training noch effektiver gestalten. So eine tolle Anzeige hat das zusammengerollte Küchenhandtuch nun nicht. Ob Sie das so benötigen, müssen Sie allerdings selbst entscheiden.
Trainingseffekte und Erfahrungen?
Der Isokinator wird von Trainierenden beschrieben, die alle möglichen Übungen mit dem Gerät ausprobiert haben. In der Regel wird das Training als effektiv bewertet, vor allem für Brustmuskulatur und Bizeps. Völlig klar: Kräftig an den Schlaufen ziehen trainiert genau diese Muskulatur. In anderen Bereichen (Rumpf, Beine) war das Training nicht so effektiv wie erhofft. Kniebeugen und Klimmzüge in der entsprechenden Ausführung sind effektiver.
Als angenehm wird dagegen empfunden, dass der Isokinator mit bewegten Übungen arbeitet. Es geht also nicht darum, statisch eine Position zu halten – und das ist in der Tat eine angenehme Sache. Positiv bewerten die meisten Trainierenden außerdem, dass das kleine Gerät überall und immer dabei sein kann. Es passt in eine größere Hosentasche und erlaubt Trainingseinheiten, wo auch immer man gerade ist. Wer sich an das in der Broschüre vorgeschlagene Training hält, vermeidet Disbalancen und baut gleichmäßig Muskulatur auf, ohne Gelenke, Sehnen und Muskulatur zu überlasten. Der Trainingsstand spielt keine Rolle, jeder und jede kann den Isokinator verwenden.
Ganzkörpertraining in weniger als einer halben Stunde
Zusammengefasst handelt es sich beim Isokinator um ein kleines, kompaktes Gerät, das Ganzkörpertraining zum Muskelaufbau niedrigschwellig ermöglicht. Das Gerät ist für Männlein wie Weiblein und alle Altersstufen geeignet, und der mitgelieferte Trainingsplan ist sinnvoll aufgebaut. Damit finden auch Anfänger und Anfängerinnen leicht den Einstieg ins Krafttraining!