Beinahe jeder kennt und schätzt die Wirkung des fernöstlichen Heißgetränks, das nicht nur für eine gesteigerte Fettverbrennung, sondern ebenfalls für einen fettfreien Muskelaufbau sorgen kann – Grüner Tee[1]. Fast jeder zweite Fitness und Bodybuilding Begeisterte profitiert durch den regelmäßigen Konsum von grünem Tee. Bereits von den anregenden und darüber hinaus regenerativen Effekten auf das Herz-Kreislauf-System, dem Muskelaufbau und die körpereigene Thermogenese.
Das man nicht immer zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen muss, um seinen Stoffwechsel im Sinne einer gesteigerten Fettverbrennung peu à peu anzukurbeln, beweisen diverse Studien in denen die Wirksamkeit von grünem Tee und seinen natürlichen Oxidantien (Flavnoide und Catechine) untersucht wurden[2][3].
Grüner Tee – Die Wissenschaftlichen Fakten auf einem Blick
- Grüner Tee wirkt erfrischend und verbessert ähnlich, wenn auch nicht deutlich so stark wie Koffein, die Konzentrationsfähigkeit[4]
- der regelmäßige Konsum von Grüntee kann das Herz-Kreislaufsystem stärken
- der in Grüntee befindliche sekundäre Pflanzenstoff „Catechine“ wirkt lebensverlängernd[7]
- Grüner Tee bewirkt kurzfristig gesehen keine signifikante Auswirkung auf die Fettverbrennung[5][6]
- der sekundäre Pflanzenstoff „Catechine (EGCG)“, welcher als ein natürliches Oxidantien in Grüntee vorhanden ist, wird mit einer Senkung des Krebsrisikos in Verbindung gebracht[8]
- Grüner Tee enthält unteranderem pro Teebeutel bis zu 80mg Koffein (auch Tein, Teein oder Thein genannt), dies im Zusammenspiel mit „Catechine (EGCG)“ für einen Anstieg der körpereigenen Thermogenese sorgt (verbesserter Energiestoffwechsel, Verdauung und Muskelaktivität)[9][10][11]
- übermäßiger Konsum von Grüntee kann den Testosteronspiegel und die Spermienqualität senken[12]
- verbesserte Freisetzung von Energiereserven aus Glukose und Fett
Grüner Tee – Das Universale Heilmittel der buddhistische Mönche
Grüner Tee wurde schätzungsweise bereits vor 5.000 Jahre als Heilpflanze in China angebaut.
Die Entdeckung des grünen Tees wird dem chinesischen Volksheld „Kaiser Shennong“ zugesprochen, welcher diesen um 2.737 v. Chr. als wildwachsender Strauch in den Gebirgsregion Süd-Chinas erstmals mit entgiftenden, erfrischenden und belebenden Wirkungen in Verbindung brachte[13].
In der damaligen Zeit dämpfte man die Teeblätter, um Sie anschließend zur besseren Pressung in die sogenannte „Teekuchen-Form“ pressen zu können, dieses Verfahren diente der Konservierung[14].
Heutzutage werden Teesorten wie Schwarzer- und Grüner Tee nach dem Pflücken der Teeblätter für einen Zeitraum von zehn bis zwanzig Stunden getrocknet (Welken) – somit verlieren die Teeblätter die aus bis zu achtzig Prozent aus Wasser bestehen einem Großteil Ihrer Flüssigkeit zum anstehenden Prozess der Rollung[15]. Beim anschließenden Rollen des Grünen Tees wird die Blattstruktur aufgebrochen – hier entweicht Zellsaft, dieser reagiert mit dem Sauerstoff der Luft und erzeugt die aromatische und farbliche Charakteristika des Tees im Rahmen der Heißlufttrocknung[15][16].
Grüner Tee – Darstellung der Inhaltsstoffe und Ihrer Wirkstoffkombination
Die Inhaltsstoffe, Wirkungsweise und der Geschmack von Grüntee unterscheidet sich maßgeblich anhand der jeweiligen Teesorte (chinesischer oder japanischer Grüntee) und der Art und Weise der Zubereitung[17][18]. Für die belebende Wirkungsweise von Grüntee ist maßgeblich das enthaltene „Tein“, auch Koffein aus nicht Kaffeequellen genannt, verantwortlich[10].
Zugegeben, auch wenn grüner Tee je nach Teesorte und Zubereitung einen pauschalisierten Koffeingehalt von lediglich 35mg pro 100ml aufweist, spielt insbesondere das Zusammenwirken von Koffein und den gebundenen Aminosäure L-Theanin eine wichtige Rolle für die Gerbstoffe (Geschmacksträger) und die Verträglichkeit von Koffein.
Das enthaltene Antioxidans „Catechine“ – EGCG (Epigallocatechingallat) brachte den Grüntee in den Ruf die Fettverbrennung anzukurbeln, das Krebsrisiko zu senken und antibakteriell zu wirken[8][19].
Der unterschiedliche Gehalt an Polyphenole (Sekundäre Pflanzenstoffe) – wie beispielsweise Catechine (EGCG) – ist maßgeblich von der Herstellung der jeweiligen Teesorte und dem Trocknungsgrad beeinflusst.
Die unterstützende Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel als sogenanntes „Grüntee Extrakt“, kann dabei helfen das körperliche Wohlbefinden zu verbessern.
Grüner Tee – Gesteigerte Fettverbrennung dank EGCG (Epigallocatechingallat)
Auf Grundlage der neusten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse ist davon auszugehen, dass Grüner Tee samt seiner enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, wie beispielsweise EGCG neben einer positiven Auswirkung auf die Cholesterinwerte auch auf den Fettstoffwechsel einen entscheidenden Einfluss haben kann[20][21][22][23].
Epigallocatechingallat kann unteranderen Nervenzellen und Nervenfasern vor dem absterben schützen, dies kann unteranderen die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems verbessern.
Diverse wissenschaftliche Untersuchungen beschäftigten sich bereits mit unterschiedlichen Einnahmemengen von EGCG für das gezielte ankurbeln des Fettstoffwechsels.
Im Jahre 2009 veröffentlichte das „British Journal of Nutrition“ die Resultate einer klinischen Untersuchung, in welcher fünfzehn gesunde, normalgewichtige Männer entweder ein Placebo, Koffein (150mg) oder Koffein in Kombination mit 600mg Epigallocatechingallat (EGCG) verabreicht bekamen[24]. Als Bilanz aus dieser Untersuchung konnte dokumentiert werden, dass die Einnahme von Koffein in Kombination mit EGCG den körpereigenen Energieverbrauch nicht signifikant, nämlich nur um bis zu zwei Prozent, erhöht habe[24].
In einer nachfolgenden Studie, die auch aus dem Jahre 2009 stammt und im amerikanischen „Journal of Nutrition“ veröffentlicht wurde, untersuchten die Wissenschaftler eine zwölfwöchige Einnahme von Epigallocatechingallat (EGCG) in Kombination mit Sport[25].
Das Grüner Tee offensichtliche zu einer Verbesserung der Fettverbrennung in Kombination mit Sport – durch den sekundären Pflanzenstoff Catechine (EGCG) – sorgt, konnte durch den deutlich höheren Verlust an Körperfett bestätigt werden.
In Ihrer Zusammenfassung berichtete die Versuchsleiter das Probanden, welche einer sportlichen Aktivität von lediglich drei Stunden pro Woche in Kombination mit dem Genuss von Grüntee (625mg Catechine und min. 39mg Koffein) nachgingen, mehr als ein Kilogramm mehr Körpergewicht verloren, als eine Kontrollegruppe (1 Kilogramm)[25].
Eine weitere Meta-Untersuchung, die im Jahre 2011 entstand, konnte die zuvor erwähnten Studienergebnisse hinsichtlich der fettverbrennenden Wirkung (Körperfettreduktion) bestätigen[26].
Grüner Tee – EGCG als Turbo für eine Verbesserung des Kohlenhydratstoffwechsels
Einige publizierte Studienergebnisse vervollständigen den Gesamteindruck, dass die gezielte Einnahme von Epigallocatechingallat (EGCG) nicht nur den Körperfettanteil senken, sondern ebenfalls die fettfreie Muskelmasse in Kombination mit Sport steigern könne[25][27][28].
Grüner Tee – spezieller gesagt der enthaltene, sekundäre Pflanzenstoff, Catechine (EGCG) sollte auch in einer Studie aus dem Jahre 2013 als „Nahrungsergänzung“ überzeugen, als Wissenschaftler die Auswirkungen auf die Muskelregeneration bei Mäusen genauer betrachteten[29].
Es zeigte sich das die Versuchsgruppe, welche zuvor drei Wochen lang eine zusätzliche Nahrungsergänzung in Form von Catechine (0,5% Anteilig am Nahrungsvolumen) verabreicht bekommen hatte, beim anschließenden Versuchsaufbau weniger an Kraftmoment verlor und weniger oxydativen Stress und Entzündungen aufwiesen[29].
Für den Fitness und Kraftsportler scheint gerade der Ablauf der Studie interessant zu sein, weil hier durch eine exzentrische Belastung, welche durch das bergab laufen auf einem Laufband vorgeben wurde, eine erhöhte Belastung der Muskulatur (Hypertrophie) zur Folge hat.
Einige Trainingssystem aus den Bodybuilding machen sich diese exzentrische Wiederholungen gezielt zu eigen, um eine erhöhte Trainingsintensität zu schaffen, dieses soll das Muskelwachstum durch einen „verbesserten“ Wachstumsreiz im Training dauerhaft verbessern.
Das Grüner Tee allerdings auch die eine oder andere Tücke für die Testosteronsynthese birgt dokumentierten indische Wissenschaftler 2009, als Sie die Auswirkungen von Grüntee auf Albino Raten untersuchten[12].
Auch wenn es bisher keine einwandfreien Ergebnisse zu den Auswirkungen von Grüntee auf den Testosteronwert gibt, nehmen die Wissenschaftler an, dass durch Epigallocatechingallat (EGCG) ein belangloser Anteil Testosteron in Östrogen umgewandelt wird[30][31].
Schlussendlich scheint Grüner Tee auch den Kohlenhydratstoffwechsel zu verbessern – in dem Epigallocatechingallat (EGCG) seinen Teil dazu beiträgt, dass eine verringerte Aufnahme von Glukose in die Fettzellen angestrebt wird. Durch das ausgeschüttete Insulin wird die Glukose direkt aus dem Blut in das Innere der Zelle transportier – insbesondere nach dem Training sind die Glukosespeicher entleert und sollten für die eine ausreichende Regeneration schnell wieder aufgefüllt werden[32][33][34].
Grüner Tee – Abschließende Worte zum Multitalent der Natur
Das auch Grüner Tee eine hocheffiziente „Wunderwaffe“ im Kampf gegen überschüssiges Körperfett sein kann belegen diverse Studien zur Genüge – die volle Wirkung entwickelt der sekundäre Pflanzenstoffe Epigallocatechingallat jedoch erst in der Kombination mit sportlicher Aktivität[24].
Bereits eine geringe Nahrungsergänzung mit Grüntee oder Grüntee-Extrakt kann zu einer verbesserten Muskelregeneration führen und/oder Stress als limitierenden Faktor für den Muskelaufbau verringern[29].
Natürlich ist der Genuss von Grüntee insbesondere in asiatischen Ländern sehr weit verbreitet, doch auch hier zu Lande profitieren immer mehr Menschen aus dem täglichen Konsum einiger Tassen Grüntee(s) für die Krebsprophylaxe[8].
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Quellenangaben:
- Catechins suppress muscle inflammation and hasten performance recovery after exercise [1]
- Availability of weight-loss supplements: Results of an audit of retail outlets in a southeastern city [2]
- Effect of green tea catechins with or without caffeine on anthropometric measures: a systematic review and meta-analysis [3]
- Post-study caffeine administration enhances memory consolidation in humans [4]
- No effect of 1 or 7 d of green tea extract ingestion on fat oxidation during exercise [5]
- Influence of short-term consumption of the caffeine-free, epigallocatechin-3-gallate supplement, Teavigo, on resting metabolism and the thermic effect of feeding [6]
- Effects of plant growth rate and leaf lifetime on the amount and type of anti-herbivore defense [7]
- Tea and Cancer Prevention: Strengths and Limits of the Evidence [8]
- Ingestion of a tea rich in catechins leads to a reduction in body fat and malondialdehyde-modified LDL in men [9]
- Grüner Tee [10]
- Thermogenese [11]
- Effect of green tea (Camellia sinensis L.) extract on morphological and functional changes in adult male gonads of albino rats [12]
- Kaiser Shennong [13]
- Grüner Tee und seine Geschichte [14]
- Herstellung von Schwarzem Tee [15]
- Herstellung von Grünem Tee [16]
- Grüner Tee Inhaltsstoffe [17]
- Grüner Tee Sorten [18]
- Epigallocatechingallat [19]
- A Review of the Health Effects of Green Tea Catechins in In Vivo Animal Models [20]
- Tea Catechins Prevent the Development of Atherosclerosis in Apoprotein E–Deficient Mice [21]
- Green Tea Extract Inhibits the Lymphatic Absorption of Cholesterol and α-Tocopherol in Ovariectomized Rats [22]
- Effects of green tea, black tea and dietary lipophilic antioxidants on LDL oxidizability and atherosclerosis in hypercholesterolaemic rabbits [23]
- Effect of moderate intakes of different tea catechins and caffeine on acute measures of energy metabolism under sedentary conditions [24]
- Green tea catechin consumption enhances exercise-induced abdominal fat loss in overweight and obese adults [25]
- The effects of catechin rich teas and caffeine on energy expenditure and fat oxidation: a meta-analysis [26]
- Evaluation of Resveratrol, Green Tea Extract, Curcumin, Oxaloacetic Acid, and Medium-Chain Triglyceride Oil on Life Span of Genetically Heterogeneous Mice [27]
- Green tea, black tea, and epigallocatechin modify body composition, improve glucose tolerance, and differentially alter metabolic gene expression in rats fed a high-fat diet [28]
- Catechins suppress muscle inflammation and hasten performance recovery after exercise [29]
- Green tea polyphenols inhibit testosterone production in rat Leydig cells [30]
- Inhibition of aromatase activity by green tea extract catechins and their endocrinological effects of oral administration in rats [31]
- Anti-diabetic activity of green tea polyphenols and their role in reducing oxidative stress in experimental diabetes [32]
- Green, oolong and black tea extracts modulate lipid metabolism in hyperlipidemia rats fed high-sucrose diet [33]
- Effect of green tea supplementation on insulin sensitivity in Sprague-Dawley rats [34]